Dienstag, 25. Januar 2011

Kippschalter-Theorie

An / Aus... An / Aus...
lachen / weinen... freuen / ärgern... lieben / hassen...

Es ist kurz nach Mitternacht und ich liege immer noch wach. Ich habe das Gefühl als ob jemand im Raum steht und andauernd das Licht anstellt und wieder ausmacht, aber im übertragenen Sinn. Einen Moment lang bin ich beflügelt von positiven Gefühlen. Ich liebe, ich freue mich, ich lache in mich hinein. Aber all das geht einher mit dem genauen Gegenteil: HASS, ÄRGER, TRÄNEN. Es ist eben genau so wie bei einem Kipp-Schalter. Kein Mittelding, keine Zwischenlösung, entweder es läuft oder es läuft nicht.

Bin ich wirklich dabei den Verstand zu verlieren?
Nein. Denn ich weis genau, wenn mich in ein paar Stunden der Wecker aus dem Schlaft reist, dann funktioniere ich wieder. Ich muss ja Leistung bringen, meine Brötchen verdienen. Da bleibt kein Platz für zwiespältige Gedanken und schon gar nicht für Gefühle. Hard Business. Solange der Druck anhält und ich mich auf konkrete Dinge konzentrieren muss läuft alles wie geschmiert. Doch wehe es kommt ein Augenblick wo ich in mich gehe und auf das Gewirr in meinem Herz höre. Wie bei einer Explosion steigen plötzlich Emotionen auf, Bilder laufen vor meinen Augen ab und die Leier beginnt von vorne.

Auslöser ist wie schon so viele Male eine Frau, was denn auch sonst...
Frauen so dachte ich, könnten bei mir niemals wieder solche Kapriolen auslösen. Schließlich habe ich jetzt fast ein Jahr damit verbracht zu dem zu werden, was ich jetzt bin, ein eiskaltes Arschloch. Ich habe alles unterdrückt und runtergeschluckt. Nur nichts an mich herankommen lassen, war die Devise. Egal welche Bitch mir nun schöne Augen macht: Gefühle bitte draußen bleiben! Ein, zwei Nummern schieben, artig danke sagen und wieder vergessen.
Und bis jetzt hat es auch tadellos funktioniert. Ich hatte in der Zeit, seit mich meine Verlobte für einen anderen sitzen hat lassen, beinahe mit so vielen Frauen geschlafen wie in der gesamten Zeit davor. Und das alles ohne Schmerz & Leid aber auch ohne Gefühle.

Doch dann kam "Sie"...
Vom ersten Moment an hatte sie mich in ihren Bann gezogen. Eindrücke und Gefühle wie ich sie zuvor nur bei einer einzigen Frau hatte, die jetzt ironischerweise meine beste Freundin ist.
Es reichte dieser berühmte "erste Blick" und schon war es um mich geschehen. Kein Kunststück für diese außergewöhnliche Frau, denn ihre Augen sind von makelloser Schönheit. Blau wie das ewige Eis und doch voll leidenschaftlichem Feuer.
Sie war in mein Revier eingedrungen. Wie hatte sie es geschafft ohne meine Aufmerksamkeit bereits früher zu erregen? Ich wusste rein gar nichts über sie. Einer Frau diesen Kalibers würde ich niemals unvorbereitet gegenübertreten.
Bei meinen Recherchen wurde ich schnell fündig und dank sozialer Netzwerke hatte ich bald genug Informationen zusammengetragen. Es war unglaublich, unsere Interessen und unsere Vorlieben waren beinahe ident. Wie kann es sein, dass so Mensch in meiner Nähe lebt und ich nichts davon weis? Ein ungeschliffener Rohdiamant von unschätzbarem Wert!
Wehe dem, der Hand anlegt!

M.

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